Komplexe Bewegungen

Waagerechter Wurf

 

Ein waagerechter Wurf liegt vor, wenn der Körper horizontal (also

parallel zur Erdoberfläche) abgeworfen wird. Wir untersuchen diese

Bewegung zunächst wieder mit Videoanalyse. Hierzu wird folgendes

Video ausgewertet.

(beides auf eigenem Computer speichern, Auswertung: s. Videoanalyse)

 

 

 

 

 

Es wird in diesem Fall die rote Kugel ausgewertet, die einen waage-

rechten Wurf durchführt. Man beginnt, wenn die Kugel den Bolzen

verlässt (Frame 6) und wertet sowohl die x- als auch die y-Koordinate

aus (s.hierzu Videoanalyse).

Man erhält folgende Exceltabelle:

 

 

Bei einer weiteren Bearbeitung in Excel ergibt sich folgende Tabelle:

 

 

Lässt man die zugehörigen Diagramme zeichnen, ergeben sich folgende Abbildungen:

Man erkennt, dass es eine Ursprungsgerade ergibt, d.h. es liegt eine gleichförmige Bewegung in der Horizontalen vor (s.dort)

Hier ist erkennbar, dass eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung

vorliegt (s.dort). Im Rahmen der Messgenauigkeit ergibt sich ungefähr

ein Wert von a = 10 m/s^2 für die Beschleunigung, d.h. es liegt wohl

offensichtlich ein freier Fall in der Vertikalen vor (s. dort).

Auch der Zusammenhang zwischen den Ortskoordinaten (die Bahn-

kurve) ist quadratisch. Deshalb spricht man bei der Bahnkurve von

einer Wurfparabel.

 

Superpositionsprinzip

 

Beim waagerechten Wurf kommt (wie man an der Auswertung sieht)

das Superpositionsprinzip zum Tragen.

Dies bedeutet, dass sich die komplexe Bewegung des waagerechten

Wurfes aus einfachen Bewegungen zusammensetzt, die sich ungestört

überlagern.

In diesem Fall ergibt sich der waagerechte Wurf als eine Kombination

zwischen einer gleichförmigen Bewegung in der Horizontalen und

einem freien Fall in der Vertikalen. Den freien Fall kann man gut daran

erkennen, dass sich im Video die rote und die grüne Kugel immer in

der gleichen Höhe befinden.

 

Bewegungsgleichungen

 

Unter den Bewegungsgleichungen versteht man die Abhängigkeit der

jeweiligen physikalischen Größen (Weg, Geschwindigkeit, Beschleuni-

gung) in horizontaler bzw. vertikaler Richtung von der Zeit.

 

Er ergibt sich hierfür aufgrund der Superposition:

 

 

 

 

Für die Gesamtgeschwindigkeit v ist eine vektorielle Addition der

Einzelgeschwindigkeiten notwendig.

( Zur vektoriellen Addition findest man hier eine kleine Präsentation aus dem Internet:

 vektorielle Addition von Geschwindigkeiten (Quelle: Landesbildungsserver-Baden-Württemberg)

.

Es ergibt sich dann für die Gesamtgeschwindigkeit (s.hierzu auch die

Abbildung):

 

 

 

 

Quelle: Wikipedia (frei verfügbar)

 

Herleitung der Formel für die Bahnkurve

 

Die Herleitung der Formel für die Bahnkurve (s. hierzu die Abbildung)

geschieht, indem man in die Formel für sy   die nach t umgestellt Formel

von sx einsetzt. Der Vorgang sieht dann also folgendermaßen aus.

 

 

 

 

 

Herleitung der Formel für den Aufprallwinkel

 

Der Aufprallwinkel ist der Winkel mit dem der Körper auf dem Boden

aufprallt, also ganz genau der Winkel zwischen Erdboden und Bahn-

kurve am Aufprallpunkt. Die Richtung der Bahnkurve wird dabei durch

die Richtung der Tangenten an die Bahnkurve im Punkt angegeben

und diese entspricht somit der Richtung des Geschwindigkeitsvektors.

Hierzu folgende Abbildung:

 

blau: Erdboden; rot: Bahnkurve; schwarz: Tangente, α = Aufprallwinkel, grau: Komponenten

 

 

Formel für den Aufprallwinkel

 

 

 

Beispielaufgaben

1. Aufgabe: (leicht)

Boris Becker konnte einen Tennisball mit einer Topgeschwindig-

keit von 220 km/h ( ≈ 61 m/s) schlagen. Nehmen wir an, dass

ein Aufschlag mit einer solchen Geschwindigkeit in einer Höhe

von h = 3,5 m waagerecht erfolgt.

Berechnen Sie

- die Flugzeit tF, d.h. die Zeit bis zum Aufprall

- die Flugweite, d.h. welche Wegstrecke legt er bis zum Aufprall

in der Horizontalen zurück

- die Aufprallgeschwindigkeit

- den Aufprallwinkel

- in welchem Punkt sich der Ball nach 0,5 s befindet

- die Geschwindigkeit nach 0,6 s

 

Lösung:

 

 

2. Aufgabe: (mittel)

Ein Handballspieler wirft von einem Turm der Höhe h einen

Handball mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 = 72 km/h ab.

Der Ball erreicht nach 3 s den Erdboden.

Berechnen Sie

- die Höhe, aus der abgeworfen wurde,

- die Weite, die erreicht wird

- die Aufprallgeschwindigkeit und

- den Aufprallwinkel

 

Lösung:

 

 

 

 

 

 

 

Liste von Links:

- 1.) Abwurfgeschwindigkeiten

 

 

 

       Extrathemen:

       - Skispringen mit Reibung

        - Skispringen mit Reibung Lösung der DGL

 

 

 

      Übungsaufgaben

      Klausuraufgaben ( 1.) normal; 2.)Skisprung)

 

 

 

  

 

Nächstes Kapitel: Lotrechter Wurf-Senkrechter Wurf