Freier Fall

 

Unter dem freien Fall versteht man eine Fallbewegung ohne Reibung, also

im Vakuum. Die Fallbewegung wird durch die Gewichtskraft verursacht.

Die folgenden Videos zeigen, dass im Vakuum alle Körper "gleich schnell"

fallen.

 

 

Wir wollen jetzt mittels der Videoanalyse folgendes Video auswerten. Es

handelt sich hier zwar nicht um einen Fall im Vakuum. Aber bei Stahlkugeln

macht es kaum einen Unterschied, ob der Fall in Luft oder Vakuum

stattfindet. Dies merkt man spätestens bei der Auswertung.

(beide Dateien auf dem Rechner speichern und dann die Auswertung vornehmen: s.Videoanalyse)

 

 

 

 

 

Man erhält schließlich folgende Exceltabelle:

(zur Art der Auswertung: s. gleichmässig beschleunigte Bewegung)

 

 

Es ergibt sich folgendes t^2-s-Diagramm:

 

Man erkennt anhand dieses Diagramms, dass eine gleichmäßig beschleu-

nigte Bewegung vorliegt. Es gilt somit

 

 

 

d.h. es liegt eine Beschleunigung a von 2 * 4,9203 m/s2 = 9,8406 m/s2

vor.  Exaktere Messungen ergeben im Schnitt einen Wert von 9,81 m/s2.

Da alle Körper "gleich schnell" fallen im Vakuum, bedeutet dies, dass beim

freien Fall auf der Erde immer die Fallbeschleunigung 9,81 m/s2 vorliegt.

Diese wird häufig mit dem Buchstaben g angegeben. Es gilt also für den

freien Fall:

 

 

Wie man sofort erkennt, entspricht die Fallbeschleunigung dem Ortsfaktor

aus der Mittelstufe. Dieser taucht auf, wenn man den Zusammenhang

zwischen Masse und Gewichtskraft aufstellt. Es gilt dort:

 

  

 

Hinweis zur Vertiefung: Man kann also davon ausgehen, dass zwischen

Fallbeschleunigung und Gewichtskraft ein Zusammenhang besteht. Dieser

ist über die Grundgleichung der Mechanik (2. Newtonsches Axiom) . und

das Gravitationsgesetz (s. dort) gegeben, wobei die Gleichheit von schwerer

und träger Masse eine Rolle spielt.

Nachschlagen zur trägen und schweren Masse bei: WIKIPEDIA  oder Tipler, Physik, Spektrum-Verlag

 

Der Ortsfaktor bzw. die Fallbeschleunigung haben nur im Mittel einen Wert

von 9,81 m/s2 und zwar am 45°-Breitengrad auf Meereshöhe (z.B. in

Zürich). An anderen Orten auf der Erde gibt es etwas andere Werte, an den

Polen wird g = 9,83 m/s2 und am Äquator g = 9,78 m/s2 gemessen.

 

 

Beispielaufgaben

1. Aufgabe: (leicht)

Auf der Sparrenburg in Bielefeld gibt es einen 36 m hohen

Bergfried und einen 61 m tiefen Brunnen. Wie lange braucht

ein Stein, um diese Strecke jeweils im freien Fall zurückzu-

legen?

Es liegt natürlich in beiden Fällen kein reiner freier Fall vor, da

der Fall in Luft stattfindet. Es gibt aber in Deutschland ein

großes Gebäude, in dem tatsächliche ein freier Fall möglich ist,

nämlich der Fallturm in Bremen. Das 146 m hohe Gebäude

enthält eine120 m lang Vakuumröhre, die einen Fall von 110 m

zulässt. Nach Wikipedia soll der Fall 4,74 s dauern.

Kontrollieren Sie nach, ob dieser Wert korrekt ist.

 

Lösung:

gegeben: s = 36 m; s = 61 m; s = 110 m
gesucht: jeweils t

 

Die angegebene Fallzeit passt.

 

Link: Fallturm in Bremen auf wikipedia

 

2. Aufgabe: (mittel)

Ein Körper trifft nach einem freien Fall mit der Geschwindigkeit

v = 25 m/s auf dem Boden auf. Aus welcher Höhe wurde er

fallen gelassen?

 

Lösung:

gegeben: v = 25 m/s

gesucht: s

 

 

3. Aufgabe: (sehr leicht)

Die Fallzeit eines Körpers im freien Fall beträgt 15 s. Aus

welcher Höhe wurde er abgeworfen und mit welcher Geschwin-

digkeit trifft er auf dem Boden auf?

 

Lösung:

gegeben: t = 15 s

gesucht: s; v