Hinweis: Für die Lösung dieser Aufgaben müssen Sie aus der E-Phase die Kapitel

„Bewegung“ und „Arbeit und Energie“ bearbeitet haben.

 

Übungsaufgaben

1. Aufgabe

Ein vertikal ausgerichteter Kondensator (s. Abb.) liegt vor. Auf der

positiven Seite taucht eine „unendlich kleine“ positive Ladung

q = 5 ∙ 10−10 C auf. Die Masse von q beträgt m = 2 ∙ 10−14 kg. Die an-

gelegte Spannung U beträgt 2000 V. Der Abstand der Platten

d = 10 cm.

 

 

 

 

Welche Kraft wirkt auf die Ladung ein? Wie groß ist die Beschleu-

nigung der Ladung? Wie lange

braucht die Ladung, um auf der

negativen Platte aufzutreffen und

welche Geschwindigkeit weist sie dann auf?

Wie groß ist die vom elektrischen Feld verrichtete Arbeit?

Hinweis: Reibung bleibt unberücksichtigt.

 

Lösung

 

Es gibt zwei Kräfte, nämlich die Gewichtskraft und die elektrische

Feldkraft.

 

 

Man erkennt, dass FG << FE , also betrachten wir nur FE weiter.

Da das Feld homogen ist, wird q gleichmäßig beschleunigt. Man

kann also die Formeln zur „gleichmäßig beschleunigten Bewegung

benutzen. Zunächst berechnen wir mit der „Grundgleichung der

Mechanik“ die Beschleunigung a.

 

 

Für die Berechnung der verrichteten Arbeit gibt es verschiedene

Wege. Man kann mit der Arbeitsformel rechnen oder man bestimmt

die auftretende kinetische Energie. Als drittes könnte man noch die

Formel aus der Mittelstufe (Stromfluss) wählen.

 

 

2. Aufgabe

In der folgenden Aufgabe ist der Kondensator horizontal ausgerichtet.

Es gilt: U = 1000 V, m = 2 ∙ 10−12 kg, d = 25 cm, q = 1,5 ∙ 10−14 C

 

 

 

 

Beantworten Sie die gleichen Fragen

wie unter Nr.1.

 

Untersuchen Sie genauer die Ener-

gieverhältnisse. Welche Zusammen-

hänge bestehen zwischen den Ener-

gien und den verrichteten Arbeiten?

 

Lösung

 

Zunächst die Berechnung der Kräfte wie bei Nr.1.

 

 

In diesem Fall ist FE in der Nähe von FG, d.h. beide Kräfte müssen

Berücksichtigung finden. Für die resultierende Kraft gilt:

 

 

Für die Bewegungsaufgaben muss FR betrachtet werden.

 

 

Wir rechnen für die Arbeiten und Energien zunächst einmal wie

bei Nr.1

 

 

Irgendwie passt es jetzt nicht, weil Wq ≠ WR = Wkin

Wo ist das Problem? Wir haben die potentielle Energie nicht

berücksichtigt, da ja jetzt auch das Gravitationsfeld eine Rolle spielt.

Berechnen wir jetzt noch zusätzlich die gewonnene potentielle Ener-

gie. Außerdem bestimmen wir noch die allein vom elektrischen Feld

verrichtete Arbeit.

 

Es gilt also:

 

 

Wir halten fest:

Die vom elektrischen Feld verrichtete Arbeit kann man auf zwei

verschiedene Arten bestimmen, nämlich mit

 

WE = q ∙ U = FE ∙ d

 

Diese verrichtete Arbeit führt zu verschiedenen Energien bei q.

 

Wenn es nur um die Bewegung geht, gilt

 

WR = FR ∙ d = Ekin = ½ ∙ m ∙ v2

 

3. Aufgabe

Die Lage des Kondensators ist wie in Nr.1, also vertikal.

Es gilt: U = 200 V, d = 30 cm, q = 5 ∙ 10−13 C, m = 2 ∙ 10−11 kg

Die schon bekannten Fragen aus 1.) bzw. 2.) sollen beantwortet

werden.

Hierzu soll die folgende Abbildung behilflich sein.

 

Lösung

 

Berechnung der Kräfte wie gehabt.

Die Kräfte haben ähnliche Größen, also müssen beide berück-

sichtigt werden. Aber jetzt stehen die Kräfte senkrecht zueinander.

FE zeigt senkrecht zu den Platten

FG zeigt zum Erdmittelpunkt

FR ist die resultierende Kraft, die sich durch Vektoraddition ergibt.

Die Beschleunigung gewinnen wir wieder über die Grundgleichung

der Mechanik.

 

 

s ist leider nicht d, sondern die gestrichelte blaue Linie. Wir müs-

sen s zunächst bestimmen. Dazu wäre es nützlich, wenn man den

Winkel α zwischen FE und FR kennen würde.

Es gilt:

 

also

 

jetzt die Rechnung wie bisher

 

 

Nun die Rechnung zu den Arbeiten und Energien (wie bisher).

 

 

Die Werte passen zunächst einmal zu den Gleichungen von Nr.2.

Wir haben allerdings eine größere Energie als wir an Arbeit ver-

richtet haben. Dies widerspricht völlig dem Energieerhaltungssatz.

Wir hätten ein „perpetuum mobile“. Wir haben vergessen, dass

neben dem elektrischen Feld auch das Gravitationsfeld Arbeit ver-

richtet hat. Die Ladung hat ja an Höhe und somit an potentieller

Energie verloren.

Jetzt passt es.

 

 

- zu Aufgabe 1        - zu Aufgabe 2      - zu Aufgabe 3

- zum Plattenkondensator

- zur Übersicht „Felder“