Besondere Arbeitsformen

 

Beschleunigungsarbeit

 

Wenn ein PKW eine Strecke s lang beschleunigt, wird eine Beschleu-

nigungskraft ausgeübt (Zweites Newtonsches Axiom). Da eine Kraft

über eine Strecke wirkt, wird somit auch eine Arbeit verrichtet. Diese

Arbeit wird Beschleunigungsarbeit genannt.

 

Wir leiten die Formel für die Beschleunigungsarbeit Wa an einem

Sonderfall her und verallgemeinern dann das Ergebnis.

 

 

Herleitung der Formel für die Beschleunigungsarbeit

 

Wir gehen vom Spezialfall einer gleichmäßig beschleunigten Bewe-

gung aus. In diesem Fall ist die beschleunigende Kraft konstant und

wir können unsere Formel aus dem Kapitel „Definition Arbeitbe-

nutzen.

 

Wa = Fs ∙ s = Fa ∙ s = m ∙ a ∙ s     mit  Fa = m ∙ a

(2.Axiom von Newton)

 

Wa = m ∙ a ∙ ½ a ∙ t2       mit  s = ½ a ∙ t2   

(gleichmäßige Beschleunigung)

 

Wa = ½ ∙ m ∙ a2 ∙ t2 = ½ ∙ m ∙ ( a ∙ t )2 = ½ ∙ m ∙ v2   mit v = a ∙ t

(gleichm. Be.)

 

Da beim Endergebnis nur die Masse und die Endgeschwindigkeit

auftauchen, kann man davon ausgehen, dass die Art der Beschleu-

nigung keine Rolle spielt. Wir können also die Formel verallge-

meinern.

 

 

 

Beschleunigungsarbeit

 

Wenn man einen Körper m aus der Ruhe auf Endgeschwindigkeit v

beschleunigt, wird die Beschleunigungsarbeit Wa verrichtet. Wa be-

stimmt sich mit der Formel

 

Wa = ½ ∙ m ∙ v2

   

              

m = Masse des Körpers

v  = Endgeschwindigkeit des Körpers

 

 

Einfache Beispielaufgabe

 

 

Aufgabe:

 

Ein PKW der Masse 1,4 t beschleunigt aus dem Stand auf eine Geschwindigkeit von 144 km/h. Wie groß ist die Beschleunigungs-

arbeit?

 

Lösung:

 

Unter der Benutzung der Formel ergibt sich:

Wa = ½ ∙ m ∙ v2 = ½ ∙ 1400 kg ∙ (40 m/s)2 = 1 120 000 J = 1,12 MJ

 

 

Komplexere Beispielaufgabe

 

 

Aufgabe:

 

Ein PKW fährt zunächst auf der rechten Spur der Autobahn konstant

mit 90 km/h. Um einen LKW zu überholen beschleunigt der PKW auf

126 km/h. Die Masse des PKWs beträgt 2 t.

Wie groß ist die verrichtete Beschleunigungsarbeit beim Überholvor-

gang?

 

Lösung:

 

Man könnte jetzt unüberlegt meinen, dass v = 36 km/h in der Formel

beträgt. Dies führt aber zum falschen Ergebnis. Am besten man

überlegt sich, dass der PKW jeweils aus dem Stand auf seine Ge-

schwindigkeiten v1 = 90 km/h und v2 = 126 km/h gelangt ist.

Dann weiß man ja, dass man dann in jedem Fall die Formel be-

nutzen darf. Die Differenz der beiden Beschleunigungsarbeiten

muss dann die gesuchte Beschleunigungsarbeit für den Überhol-

vorgang sein.

 

Korrekte Rechnung:

 

WÜberholen = W126 km/h – W90 km/h

= ½ ∙ 2 t ∙ (126 km/h)2 - ½ ∙ 2 t ∙ (90 km/h)2

= ½ ∙ 2 t ∙ [ (126 km/h)2 – (90 km/h)2 ]  Umrechnung in Grundeinheiten

= ½ ∙ 2000 kg ∙ [ (35 m/s)2 – (25 m/s)2 ] = 600 000 J = 600 kJ

(Falsche Rechnung: W = ½ ∙ 2000 kg ∙ (10 m/s)2 = 100 000 J = 100 kJ)

Es liegt ein deutlicher Unterschied vor !!!

 

 

 

 

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Übungsaufgaben (in Arbeit)

 

 

 

  

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