zum Abschnitt:

 

 

Hall-Effekt − Anwendungen

 

Messung von Magnetfeldern − Hallsonde

 

Eine erste Anwendung haben wir ja schon im Kapitel „Hall-Effekt“ er-

wähnt, nämlich das Ausmessen von Magnetfeldern. Man spricht dann

von einer Hallsonde. Diese wird im Physik-Unterricht benötigt, um die

Magnetfelder von geraden Leitern und langen Spulen auszumessen.

Ziel ist es dabei, Formeln für diese Magnetfelder aufzustellen. Auch

beim Fadenstrahlrohr leistet die Hallsonde gute Dienste für die Be-

stimmung des Magnetfeldes der Helmholtzspulen.

Alle Lehrmittelfirmen stellen Hallsonden zur Verfügung, häufig in Ver-

bindung mit Verstärkern oder digitalen Messsystemen.

 

Messung von Magnetfeldern − Smartphone

 

In vielen Smartphones sind heutzutage zahlreiche Sensoren unterge-

bracht. Dazu zählt auch ein Magnetfeldsensor.

Hinweis: Wer sich nicht sicher ist, welche Sensoren sein Handy aufweist, kann eine ent-sprechende App installieren, die die Sensoren auffindet.

 

Zum Magnetfeldsensor:

Im Smartphone sind normalweise drei Hallplättchen enthalten, die

alle drei Richtungen des Raumes ausmessen. Die Anordnung ent-

spricht der Drei-Finger-Regel der rechten Hand.

Die folgende Abbildung zeigt das entsprechende Koordinatensystem

der Sensoren an.

Quelle: phyphox

 

Durch Verrechnungen innerhalb des Handys kann das Gesamtma-

gnetfeld und die NS-Richtung für z. B. eine Kompass-App bestimmt

werden. Es gibt auch Kompass-Apps, die die Deklination bei der An-

gabe berücksichtigen. Dazu muss allerdings der Standort (GPS) be-

kannt sein. Die NOAA stellt z.B. Werte für die Deklination für jeden Ort auf der Erde zur Verfügung.

 

 

Eine gängige Software für die Darstellung der Messwerte wird von der

RWTH Aachen mit phyphox kostenlos zur Verfügung gestellt. Hiermit

lassen sich ohne große Probleme viele Versuche in der Schule durch-

führen, so dass man nicht unbedingt noch eine teure Hallsonde von

einer Lehrmittelfirma kaufen muss.

 

Experimente mit phyphox:

1.) Messung des Erdmagnetfeldes vor Ort:

Unter dem Menüpunkt „Magnetfeld“ werden die Rohdaten des Magne-

tometers ausgelesen. Es werden Angaben in der x-,y- und z-Richtung gemacht. Hieraus kann auch der Betrag des Feldes bestimmt werden.

Hinweis: Es gibt reichlich Informationen zu dieser App und zur Verwendung im Modus

„Magnetfeld“ im Internet.

 

Wenn man korrekte Werte für das Erdmagnetfeld haben möchte, sollte

man zunächst dafür sorgen, dass keine fremden Magnetfelder Einfluss

auf die Messung nehmen, also z.B. in die freie Natur gehen.

Man richtet das Handy so ein, dass die x-Komponente möglichst den

Wert „Null“ anzeigt, dann gibt die y-Koordinate in waagerechter Lage

(Wasserwaage benutzen) die horizontale Magnetfeldkomponente und

die z-Koordinaten die vertikale Komponente an. Hieraus lässt sich

der Betrag und die Inklination bestimmen.

 

Beispiel (Messung in Bielefeld):

horizontal: 21 µT, vertikal: 46 µT

 

 

 

 

Gesamtfeld über Pythagoras.

 

 

Inklination α über Tangens:

 

 

Wenn man es geschickt anwendet, kann man Bgesamt und die Inklina-

tion auch direkt messen (s. hierzu Video 4 von der Videoliste).

 

2. Messung von Magnetfeldern bestimmter Aufbauten

2.1. Magnetfeld eines langen Leiters

 

 

Das Magnetfeld hat folgendes Aus-

sehen

 

Quelle: wikipedia

 

 

Messungen der Feldstärke in

 

1.) Abhängigkeit von der

fließenden Stromstärke I

 

2.) Abhängigkeit vom Abstand

zur Mittelachse des Leiters.

 

 

 

 

Da hier auch Abstände gemessen werden, ist es wichtig zu wissen,

wo sich das Magnetometer genau im Handy befindet.

Auf der phyphox-Seite findet man hierzu Hinweise (Link zur Seite).

Hieraus stammt auch das folgende Video:

 

Quelle: phyphox

Hinweis: man nimmt einen leicht

magnetisierten kleinen Nagel

 

Am Anfang der Versuchsreihen sollte man zunächst wissen, wie groß

das Erdmagnetfeld vor Ort ist, damit dieses bei den eigentlichen Mes-

sungen herausgerechnet werden kann.

In der Videoliste zeigt Video 5 einen solche Versuchsreihe. Hier geht

es vor allem um die Abhängigkeit von I. Es wird aber auch die Magnet-

feldrichtung überprüft.

Wenn man, wie im Video 5, die Kabel auf dem Tisch befestigt, kann

man sicherlich über die z-Koordinate alle Messungen vornehmen.

1. Fall: Richtung des Magnetfeldes

Auf beiden Seiten des Kabels messen. Es müssten sich z-Werte mit

unterschiedlichem Vorzeichen, aber gleichem Betrag, ergeben. Man

muss dabei den Abstand und die Stromstärke konstant halten.

2. Fall: Abhängigkeit vom Abstand:

Bei I = konstant Messungen der z-Koordinate bei verschiedenen

Abständen vornehmen. Auf den Ort des Magnetsensors achten!

3. Fall: Abhängigkeit von I:

Das Handy in einem bestimmten Abstand vom Kabel befestigen und

die Stromstärke I ändern.

 

2.2. Magnetfeld einer langen Spule

Hierzu gibt es schon eine Versuchsanleitung im Internet (PDF).

Die Probleme werden in der PDF geschildert. Mit einer Batterie ist

es nicht so einfach verschiedene Stromstärken einzustellen. Außer-

dem wurde die Abhängigkeit von der Windungszahl n und der Länge l

nicht untersucht. Dies dürfte aber bei entsprechender Wicklung ein-

fach möglich sein.

Bei den Materialen in einer Physiksammlung gibt es das Problem,

Spulen zu finden, die den entsprechenden Durchmesser haben, um

ein Handy hineinzulegen. Möglicherweise können dann die Messun-

gen nur an den Enden der Spulen stattfinden (s. hierzu Video 10, nur Abhängigkeit von I).  Zur Not muss man dann doch eine Hallsonde der Lehrmittelfirmen verwenden.

Hinweis: In der Videoliste zeigt Video 3 Messungen mit pyphox an einem selbstgebastelten

Elektromagneten in Spulenform.

 

2.3. Magnetfeld einer Helmholtzspule

Helmholtzspulen haben sehr große Durchmesser, so dass hier die

Messung mit einem Handy keine Probleme bereitet. In der Schule ist

die Spule auch nur im Zusammenhang mit dem Fadenstrahlrohr von

Interesse, so dass man einmal die Homogenität zeigen sollte. Außer-

dem braucht man für die e/m−Messungen nur die Feldstärke innerhalb

der Helmholtzspulen. Die Formel zur Berechnung des Magnetfeldes

einer Helmholtzspule ist nicht Inhalt des Physikunterrichtes der Ober-

stufe.

 

3. Messung von gleichförmiger Bewegungen

Hierzu benutzt man den Menüpunkt „Magnet-Lineal“. Es müssen

mehrere kleine Magnete in einem festen Abstand an einer Strecke

angebracht werden. Danach muss man das Handy gleichförmig an

den Magneten vorbeibewegen. Es wird dann die Geschwindigkeit an-

gegeben. Über den Magnetsensor werden die Zeitabstände gemes-

sen, die das Handy braucht, um die Abstände zwischen den Magneten

zurückzulegen. Den Ort der Magnete erkennt der Magnetsensor an

einer deutlichen Zunahme des Magnetfeldes.

Link: Infodatei zum Ablauf;     Video 6 aus der Videoliste

 

4. Messung von Drehfrequenzen

Es besteht die Möglichkeit die Drehfrequenz von rotierenden Magne-ten in einem extra Menüpunkt „Magnetfeld-Spektrum“ zu bestimmen.

Auch Wechselstromfrequenzen sind „mit Einschränkungen“ messbar.

Link: Infodatei zum Ablauf,       Video 7   und Video 8  (Videoliste)

 

Resümee: die beiden letzten Experimentiermöglichkeiten sind wohl

für die Schule eher nicht so interessant. Dafür könnten mit den ersten

drei Experimenten zur Messung von Magnetfeldern sicherlich Kosten

für teure Hallsonden eingespart werden.

 

Hallsensor als Schalterfunktion

Digitale Hallsensoren

 

1.) Echte Schaltfunktion

Eine häufige Anwendung findet der Hallsensor in einer Schalterfunk-

tion. In diesem Fall wird z.B. ein Magnet an einem Hallsensor vorbei-geführt, so dass der Sensor einen Spannungsimpuls abgibt, der dann elektronisch verstärkt zu einer Reaktion führt. Es werden hier digitale Hallsensoren verwendet, die nur zwei Schaltzustände haben: ein oder

aus; also Impuls oder kein Impuls. Dies wird durch elektronische Zu-

sätze erreicht.

Beispiele:

1.) Ein ganz einfaches Beispiel ist das Einschalten des Energiespar-

modus bei einem Handy, wenn die Lederhülle zugeklappt wird. Hierzu

kann man in der Lederhülle einen kleinen Magneten platzieren, der

beim Zuklappen genau auf das Magnetometer trifft und so den Hall-

impuls aktiviert.

2.) Es gibt sehr viele Anwendungen in Automobilen (s.unten).

Mit Hallsensoren wird z.B. kontrolliert, ob Autotüren verschlossen sind.

Sehr wichtig ist auch, ob der Sicherheitsgurt eingerastet hat.

Hierzu ein Ausschnitt aus einem Video:

 

Ausschnitt aus Quelle: Videoliste  Video 1

 

Man kann den Hallsensor auch für die Zündung von Motoren ein-setzen, wie folgende Bilder zeigen. Der Zündverteiler muss dann

natürlich über die Motorposition (Kurbelwelle) gesteuert werden.

 

Abbildung: Hallgeber im T4 Bulli:

 

 

Quelle: T4-Wiki

 

Quelle: T4-Wiki

 

 

Hinweise: 1.) :auf T4-Wiki  findet man noch weitere Infos zum Hallgeber            2:) eine Animation ist hier zu finden

                 3.) viele Informationen zum Zündverteiler unter wikipedia

 

Der Hallgeber muss auch nicht unbedingt in einem Zündverteiler untergebracht sein, sondern kann auch irgend-

wo am Motor eingebaut sein (s. wikipedia)

 

Folgende Videos und Abbildungen zeigen noch weitere Anwendungen

als Schalter:

 

 

Gurtraster mit Gewichtserkennung

Quelle: Videoliste 2

 

Sitzplatzposition (vorne, hinten)

Quelle: Videoliste 3

Ähnlicher Fälle:

- Modelleisenbahn-Detektion

- Position des Sonnendaches

- Lösen der automatischen Park

   bremse

 

Tastaturschalter

Quelle: Amazon-Abbildung

 

2. Drehzahlmesser

 

Die Schalterfunktion kann auch komplexer angewendet werden, z.B.

als Drehzahlmesser, wobei Schaltzustände zeitlich gemessen werden.

Hier ein einfaches Beispiel aus wikipedia:

 

Quelle: wikipedia

 

Auf einer sich drehenden Scheibe sind zwei Magnete angebracht. So-

bald der Magnet in die Nähe des Hallsensors gelangt, wird ein Impuls

registriert. Wenn man jetzt die Anzahl der Impuls pro Zeiteinheit (z.B.

pro Minute) zählt, kann man etwas über die Drehzahl bzw. Frequenz

aussagen. Man könnte auch auf Geschwindigkeiten schließen, also

eine Tachoanwendung konstruieren.

Die Aufbauten können ganz unterschiedlich aussehen. Es kann die

ganze Scheibe mit Magneten belegt sein (s. Video 1) oder man hat

einen Zahnkranz aus ferromagnetischem Material, vor dem ein

„vorgespannter“ Hallsensor steht. „Vorgespannt“ bedeutet, dass die

ganze Zeit schon ein Magnet auf den Sensor einwirkt und durch den

Zahnkranz nur Änderungen dieses Magnetfeldes stattfinden, die sich

dann in einer Spannungsänderung niederschlagen (s. Video 2).

Diese Drehzahlmessung findet im Auto vor allem beim ABS seine

Anwendung.

 

Hier drei Videos zum Thema:

 

 

Quelle: Ausschnitt Video 7 Liste

Scheibe mit Magneten

 

Quelle: Ausschnitt Video 8 Liste

Zahnkranz „vorgespannter Sensor“

 

Quelle: Video9 Liste

Fensterheber

 

Wie im dritten Video zum Fensterheber schon erwähnt wird, braucht

man zwei Hallsensoren, wenn man neben der Drehzahl auch die

Drehrichtung bestimmen will.

 

Dies ist in den folgenden beiden Videos noch einmal dargestellt:

 

 

3. Bürstenloser Gleichstrommotor

Als letzte Anwendung zur Schaltfunktion, also zur Anwendung digitaler

Hallsensoren mit zwei Zuständen, soll noch die Positionsbestimmung

oder Kommutierung beim bürstenlosen Gleichstrommotor erwähnt

werden.

Was ist überhaupt ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC-Motor)?

Bürstenlos heißt, dass der Motor ohne Kohlebürsten auskommt. Ein

drehbarer Rotor aus einem oder mehreren Permanentmagneten wird

durch ein wanderndes Magnetfeld angetrieben. Dieses Magnetfeld

wird durch Spulen erzeugt, die den Rotor auf einem festen Stator um-

geben. Diese Spulen müssen natürlich entsprechend gesteuert wer-

den, dass immer eine anziehende Wirkung auf den Magneten ausge-

übt wird, damit die Drehung stattfindet. Der Stator kann sowohl innen

als auch außen angebracht sein. Um die Spulen zum richtigen Zeit-

punkt einzuschalten, sind 3 Hallsensoren über den Stator verteilt, die

die Position der Dauermagneten feststellen und damit die Spulen

steuern.

Hierzu folgende Videos:

 

 

Allgemeine Erläuterung zur Funktion eines BLDC

Außenrotor

Quelle: Ausschnitt aus Video 11 Liste

 

Schematisch: Regelung eines BLDC mit Hall-sensoren, Innenrotor

Quelle: Ausschnitt aus Video 12 Liste

 

Aufbau eines BLDC mit

Hallsensoren im Detail

(zwei Dauermagnete,

6 Spulen), Innenrotor

 

Quelle: Ausschnitt aus Video 13 Liste

 

Konkretes Beispiel:

Lüfter beim Auto,

Innenrotor

 

Quelle: Ausschnitt aus Video 14 Liste

 

Analoge Hallsensoren

 

1.) Winkel und Positionsmessung

 

Neben den digitalen Hallsensoren gibt es auch viele Anwendungen für

analoge Hallsensoren. Bei diesen werden alle möglichen Spannungs-

zustände gemessen. Diese hängen ja (s .Formeln) von der Magnet-

feldstärke B ab. Am einfachsten baut man einen Hallsensoren mit drei

Hallplatten, die senkrecht zueinander liegen, also wie im Handy.

Hier haben wir ja schon gesehen, dass mit Hilfe der App. phyphox

alle möglichen Messungen möglich sind.

Man kann hiermit jetzt vor allem Positionsbestimmungen vornehmen,

und zwar in allen drei Dimensionen, sowohl im 1D, 2D oder im Extrem-

fall 3D. Man misst jetzt immer die Magnetanteile (bzw. Hallspannungs-

anteile) in den jeweiligen Richtungen.

Folgender Einspieler der Firma TDK Micronas zeigt das sehr deutlich.

Es sind lineare, 180°, 360° und 3D-Einsätze mit einem einzigen Hall-

sensor möglich.

 

Quelle: TDK Micronas Einspieler für mehrere Videos zum Hallsensor

 

Hinweis: Auf der Seite dieser Firma finden sich zahlreiche Videos und Abbildungen, die in diesem Artikel Ver-

wendung finden, da diese Firma sehr viel Material zur freien Verfügung stellt (s. unten)

 

Folgende Videos zeigen noch einmal verschiedene Anwendungen

Vor allem im ersten Video von Texas Instruments wird auf sehr viele

Beispiele eingegangen.

 

 

Viele Beispiele für An-

wendungen analoger

Sensoren

Quelle: Ausschnitt aus Liste 15

 

Lineare Anwendung:

Bremspedal

Quelle: Ausschnitt aus Liste 16

 

360° Anwendung:

Lenkrad

Quelle: Ausschnitt aus Liste 17

 

3 D Anwendung:

Joystick - Schalthebel

Quelle: Ausschnitt aus Liste 18

 

Weitere Anwendungsfelder finden sich in der Spieleindustrie bei Game

Controllern und Joysticks. Auch in der Medizin werden bei Prothesen

Stellung und Winkel von Gelenken durch Hallsensoren kontrolliert.

 

2. Strommessung

 

Wie wir im Kapitel „Hall-Effekt“ gesehen haben, ist die Hallspannung

zur magnetischen Feldstärke proportional. Dies wurde ja auch schon

im vorherigen Kapitel ausgenutzt. Wenn dieses Magnetfeld nun von

einem elektrischen Leiter stammt, kann man davon ausgehen, dass

das Magnetfeld des Leiters zu seiner Stromstärke proportional ist.

(Genaueres im Kapitel: „Magnetfeld eines geraden Leiters“ (in Arbeit)).

 

Man kann also mit Hilfe des Magnetfeldes des Leiters auf seine Strom-

stärke schließen. Dies wird bei der Stromzange angewandt, die zur

Messung von Stromstärken dient.

 

Hierzu folgende Abbildung aus wikipedia:

 

Quelle: wikipedia

Aufbau:

Mit Hilfe eines Hebels kann man den Weicheisenring öffnen, so dass

man die Zange um den Leiter legen kann. In einem Luftspalt des Kern

befindet sich die Hallsonde, die über eine Elektronik mit der Anzeige

verbunden ist.

 

Funktion:

Fließt jetzt Strom durch den Leiter, entsteht ein Magnetfeld um den

Leiter. Die Feldlinien bilden konzentrische Ringe um den Leiter. Durch

das Weicheisen wird dieses Magnetfeld verstärkt und trifft senkrecht

auf den Hallsensor, so dass eine Hallspannung auftritt.

Man muss jetzt nur noch die Stromzange eichen, um aus dem Magnet-

feld und somit der Hallspannung auf die Stromstärke im Leiter zu

schließen.

 

Videos:

Folgende zwei Videos zeigen noch einmal das Prinzip der Stromzange:

 

 

Weitere Anwendungen

(digital und/oder analog)

 

1. Durchflussmenge, Füllmenge, Druckmessung

a.) Durchflussmenge

Für die Bestimmung der Durchflussmenge werden häufig digitale

Hallsensoren benutzt. Die Flüssigkeit fließt in einen Behälter, in dem

sich Kammern bzw. ein Schaufelrad (ähnlich einer Turbine) befindet.

Diese Kammern bzw. Schaufelradabschnitte werden mit der Flüssig-

keit gefüllt. Man kann jetzt die Durchflussmenge messen, indem man

misst, wie häufig sich jetzt die Kammern bzw. das Rad gedreht haben.

Es finden also Drehzahlmessungen statt.

 

Aufbau in Abbildungen:

 

 

 

Quelle: Ausschnitt aus dem Video Liste 23 mit Er-

gänzungen von mir

 

Quelle: PDF von Fritz Gassmann

Durchflussmesser einer teuren Espressomaschine.

Man sieht die beiden Magnetpole, die sich mit dem Schaufelrad drehen und dann im Hallsensor

zu Impulsen führen, die von einer Elektronik ge-

messen werden.

 

Quelle: Abbildung aus dem Video 24

Drei verschiedene Ausführungen von Durchflussmessern, Unterschiede im Aufbau der Magnete,

Hallsensorplatte fehlt bei Abb. 1 und 3

 

2. Füllstandsmesser

Prinzip:

Um den Füllstand in einem Tank zu messen, kann man natürlich auch

einen Durchflussmesser benutzen, wenn man die Flüssigkeitsmenge,

die einfließt, abmisst.

Direkte Messungen des Füllstandes können ganz unterschiedlich aus-

fallen, wie das Video von TI zeigt. Die einfachste Messmethode wäre

einen Schwimmer zu benutzen, auf dem sich ein Dauermagnet befin-

det. Diesem Schwimmer gegenüber ist an der Decke des Tankes ein

Hallsensor befestigt. Je mehr man sich dem Hallsensor nähert, um so

größer wird die Magnetfeldstärke, um so größer ist die Hallspannung

und damit der Flüssigkeitsstand.

Im Video wird als Standard aber ein Winkelmessverfahren vorgestellt.

Auch hier wird für die Winkelmessung eine Hallsonde benutzt.

 

Video:

Quelle: Ausschnitt aus dem Video 25 Liste

 

3. Druckmessung

Zur Messung von Drücken gibt es sehr viele Verfahren. Man findet viel

Messverfahren aufgrund des Piezoeffektes oder kapazitive Messver-

fahren. Die Messung mit dem Halleffekt ist eher selten und könnte so

ähnlich wie in der Abbildung aussehen.

 

Quelle: Abbildung aus dem Video 11

 

An einer biegsamen Membran befindet sich ein Dauermagnet. Auf der

gegenüberliegenden Seite ist am Behälter der Hallsensor befestigt.

Der Aufbau ähnelt sehr dem Füllstandsanzeiger mit Schwimmer.

Bei höherem Druck biegt sich die Membran stärker, der Magnet nähert

sich dem Hallsensor, die Magnetfeldstärke nimmt zu, der Druck hat

sich erhöht, weil sich die Hallspannung erhöht hat.

 

Übersicht über Anwendungen in der Autoindustrie

 

Die folgenden Übersichten stammen von der Firma TDK Micronas, die

neben der Firma Texas Instruments viele Videos und Anmerkungen

zur Anwendungen von Hallsensoren zur Verfügung stellt.

Link: Anwendungen TDK Micronas;  Videos TDK Micronas;

        Videos Texas Instruments

 

 

Übersicht über Anwendungen in anderen Bereichen

 

Auch diese Tabellen stehen alle auf der Seite der Firma TDK Micronas.

 

Gebäudetechnik

Fabriktechnik

Weisse Ware

Landwirtschaft

Werkzeuge

Robotik

 

Resümee

 

Man erkennt offensichtlich, dass Hallsensoren in ganz vielen Bereichen

unseres Alltags eine große Rolle spielen.

 

Videolisten zu den Themen:

Videoliste 1: Halleffekt und phyphox

Videoliste 2: Anwendungen von Hallsensoren

 

zum Abschnitt:

 

 

zum vorherigen Kapitel

 

 

zum nächsten Kapitel

Magnetfelder (in Arbeit)

(gerader Leiter, Spule)