Klausuraufgaben-Ablenkkondensator In das elektrische Feld eines Plattenkondensators tritt
mittig (s.Abb.) ein Elektron mit der Geschwindigkeit v0 = 15
000 000 m/s ein. Beantworten Sie folgende Fragen: a.) Mit welcher Beschleunigungsspannung U1
ist das Elektron aus der Ruhe auf die Geschwindigkeit v0 gebracht
worden? b.) U1 sei 640 V. Die Ablenkplatten haben
einen Abstand von 8 cm. Wie groß muss die angelegte Ablenkspannung U2
sein, damit das Elektron am Ausgang des 10 cm langen Kondensators
eine Ab- lenkung in y-Richtung von 3 cm erfahren hat? Welche Beschleu- nigung hat auf das Elektron dann eingewirkt? c.) Beim Eintritt in den Ablenkkondensator startet eine
Uhr ( t = 0 s ). Welche Zeit braucht das Elektron, um auf einen Schirm aufzutref- fen, der 20 cm vom Ende des Ablenkkondensators
entfernt steht? ( U1 = 640 V, U2 = 615 V) d.) U2 sei jetzt 500 V. Unter welchem Winkel
verlässt das Elektron in diesem Fall den Kondensator? Welche Geschwindigkeit
weist es beim Verlassen des Kondensators auf ?
Lösung: Zur Lösung werden die
Formeln aus den Kapiteln „Ablenkkonden- sator“ und „Übungsaufgaben zum Ablenkkondensator“ benutzt. a.) Im Beschleunigungskondnesator gewinnt man die
kinetische Energie aus der vom elektrischen Feld verrichteten
Arbeit.
b.) Man benutzt die Formel
für die Gesamtablenkung
am Kondensator- ende und stellt dies nach U2 um. Zur Beschleunigung wird die Formel aus dem Kapitel „Ablenkkondensator“ bei der Herleitung von yl benutzt.
c.) Man benutzt das Superpositionsprinzip, d.h. dass die Bewegung in x-Richtung unabhängig ist von der Bewegung in y-Richtung. Für die Zeitberechnung kann man also die Zeit für die x-Bewegung wählen.
d.) Es müssen einige zusätzliche Größen berechnet werden, bevor man den Winkel bestimmen kann. Für den Winkel gibt es zwei Formeln mit tan(α), die beide benutzt werden. Am Schluss bestimmt man vg(l) mit der Vektoraddition. ys wird zunächst berechnet. Damit das Elektron auf dem Schirm aufkommt, muss es natürlich den Kondensator verlassen, d.h. yl muss kleiner als 4 cm sein. Dies dürfte aber gegeben sein, da in b.) für yl = 3 cm die Spannung U2 = 614,4 V vorliegt und man bei d.) von einer geringeren Spannung ausgeht. Dies ist in der Rech- nung aber noch einmal kontrolliert worden.
Aufgabe Nr.2 Im folgenden Aufbau wird zunächst eine kleine positive
Kugel A im Feld des linken Kondensators K1 beschleunigt
und gelangt danach mittig in den rechten Kondensator K2.
Der Abstand der Kondensatorplatten von K1
beträgt 20 cm. Die Ge- schwindigkeit des Kügelchens beträgt beim Austritt aus dem linken Kondensators v = 10 954,45 m/s. Das Kügelchen weist eine
Masse von m = 5∙10−15 kg
und eine Ladung von Q = 3∙10−10 As auf. Bei der Bewegung braucht die Gewichtskraft nicht berücksichtigt
werden. a.)1.) Begründen Sie, warum A in K1 eine
gleichmäßig beschleu-nigte 2.) Bestimmen Sie von K1: - die Spannung,
die anliegt, - die Be- schleunigung von A, - die Zeit, die A benötigt, um die rechte
Platte zu erreichen (Ausdehnung von A bleibt unberücksichtigt), [ zur
Kontrolle: t = 3,65∙10-5 s; U = 1000 V ] b.) Beschreiben Sie ausführlich die Bewegung, die A in
diesem Kon- densator K2 ausführt, wenn 1.) keine Spannung anliegt 2.) wenn eine Spannung
angelegt wird. c.) Am
Kondensator K2 sei jetzt eine Spannung von 50 V angelegt. K2 sei
30 cm lang und der Plattenabstand betrage 10 cm. Zeigen Sie, dass A
den Kondensator K2 verlassen kann, ohne auf einer der Platten
aufzutreffen. Lösung: a.)1.) Im Kondensator liegt ein homogenes Feld vor, d.h. die Feldstärke und somit die elektrische Feldkraft ist überall gleich groß. Wenn FE konstant ist, ist nach der Grundgleichung der Mechanik auch „a“ konstant, d.h. es liegt eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung vor. a.)2.) Man benutzt den Energieerhaltungssatz,
die
Grundgleichung der Mechanik
und die Formeln für gleichmäßig
beschleunigte Beweg- ung.
b.)1.) ohne Spannung: wenn keine Spannung anliegt, findet keine Ablenkung statt und A bewegt sich einfach gleichförmig weiter mit vx = v0 . b.)2.) mit Spannung: Es gilt das Superpositionsprinzip. Man hat eine gleichförmige Bewegung in der Horizontalen und eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung in der Vertikalen [s. a.)1.)]. Man erhält als Bahnkurve eine Parabel. Es liegen ähnliche Verhältnisse wie beim waagerechten Wurf vor. c.) Man bestimmt die Ablenkung yl am Ende des Kondensators. Wenn diese kleiner ist als die Hälfte des Abstandes, kann A den Ablenk- kondensator verlassen, weil A nicht vorher auf die Platten stößt. yl kann man auf zwei Weisen berechnen. Zur Kontrolle sind beide Möglichkeiten durchgeführt. Im ersten Fall spielt die Größe der Ladung und Masse von A keine Rolle.
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