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Induktionsgesetz−1.Teil−Kapitel 2

 

Flächenänderung durch Drehung

 

Aussehen der Spannung

 

Im vorherigen Kapitel zum Induktionsgesetz haben wir für die Drehung

einer Spule im Magnetfeld eine Formel für die Induktionsspannung

hergeleitet. Er ergab sich

 

 

Das Aussehen wird im Wesentlichen durch den zeitlich veränderlichen

Term sin(ω∙t) bestimmt. Es liegt eine Sinuskurve vor. Wir haben also

folgenden Graphen.

Die Spannung wechselt somit die Polung und schwankt zwischen den

Maximalwerten von Umax = n∙A∙B∙ω, da der Sinus den Maximalwert 1

annehmen kann. Man startet bei dem obigen Verlauf bei t = 0 s, wenn

ω∙t = 0 ist, also muss die Leiterfläche senkrecht von den Magnetfeld-

linien durchsetzt werden (s. 1. Kapitel). Bei T/4 liegt die Leiterfläche

parallel zu den Feldlinien.

 

Die Frequenz im deutschen Netz beträgt 50 Hz. Die Schwingungs-

dauer T hat also damit den Wert 0,02 s. Angeschlossene Geräte wer-

den somit die ganze Zeit mit unterschiedlichen Spannungswerten und

damit auch Stromstärken versorgt. Dies kann z.B. bei Leuchtmitteln,

insbesondere LED-Leuchten, zu Lichtflimmern führen, welches durch

entsprechende elektronische Verschaltungen, z.B. Dioden und Glät-tungskondensatoren, verhindert werden muss.

 

 

Beispielaufgabe

 

Wir wollen einmal ausrechnen, wie groß bei vorgegebenen Wer-

ten die maximale Spannung sein muss. Zur Kontrolle dient ein

Videoausschnitt, in dem die entsprechenden Messungen vorge-

nommen werden. Es wird ein Versuch wie bei den Videos

3.a) – d.) aus der Videoliste zum Kapitel 1 betrachtet, d.h. eine

Drehspule wird in dem Magnetfeld einer Helmholtzspule gedreht.

Wir haben also folgende Verhältnisse

 

Quelle: Abbildung aus Videoliste 3 b

 

Die Drehspule wird entweder mit der Hand oder mittels eines Motors in Bewegung gesetzt.

 

Vorgabe: IHelmholtz = 4,7 A; ADrehspule = 41,7 cm2; f = 15 Hz;

n = 4000

Bezug: Werte der Aufbauten der Firma 3B Scientific Physics

(Quellen: Drehspule; Helmholtzspule)

 

Lösung:

 

 

Kontrolle:

In folgendem Videoausschnitt werden an den entsprechenden

Aufbauten die Messungen vorgenommen. Man sieht, dass

die berechneten Werte mit den gemessenen Werten überein-

stimmen

Quelle: Videoliste Nr.3d (Ausschnitt)

 

 

Stromstärke

 

Befindet sich im Stromkreis nur ein ohmscher Widerstand entspricht

der Verlauf der Stromstärke dem der Wechselspannung.

Mit R=U/I ergibt sich für I = U/R, also haben wir für den Stromstärke-

verlauf folgenden Term.

 

 

Effektivwerte

 

Im Alltag wird der Wert der Wechselspannung des Hausnetzes immer

mit 220 V (bzw. 230 V) angegeben.

Man gibt also gar keinen schwankenden Wert zwischen zwei Maxi-

malwerten an! Was hat diese Alltagsangabe zu bedeuten?

Es handelt sich um den sogenannten Effektivwert der Wechselspan-

nung. Es gilt folgende Festlegung des Effektivwertes:

 

 

Effektivwerte

Unter der effektiven Spannung Ueff einer Wechsel-stroms versteht man diejenige Spannung, die ein Gleichstrom haben müsste, um am selben Wider-

stand die gleiche mittlere Leistung hervorzu-

bringen.

 

 

Die Definition gilt natürlich entsprechend für die effektive Stromstärke.

 

Bei einem Wechselstrom haben wir natürlich nicht nur eine sich än-dernde Spannung bzw. Stromstärke, sondern auch eine schwankende

Leistung, da sich diese aus den beiden Größen ergibt.

 

Mit  U(t) = Umax ∙ sin(ωt)  und  I(t) = Imax ∙ sin(ωt) ergibt sich

 

 P(t) = U(t) ∙ I(t) = UmaxImax ∙ sin2(ωt) = Pmax ∙ sin2(ωt

 

Der Graph dieser Funktion hat dabei folgendes Aussehen:

 

 

Man sieht sofort, dass die Leistung laufend zwischen 0 und Pmax

schwankt. Es wird also keine kontinuierliche Leistung am Widerstand

abgegeben. Daher ist es interessant so etwas wie die mittlere Leistung

herauszufinden. Diese mittlere Leistung würde durch eine entsprech-

ende effektive Spannung bzw. Stromstärke aufgebracht werden.

 

Effektivwerte bestimmen – Einführung

 

Schauen wir uns zunächst ein einfaches Beispiel für die Leistung an.

1. Fall: die Leistung ist über den Zeitraum T konstant

Dann ist natürlich klar, dass dann die mittlere Leistung der konstanten

Leistung entspricht. Die Fläche unter dem Graphen entspricht dabei

der am Widerstand verrichteten Arbeit bzw. der zur Verfügung ge-

stellten Energie.

 

2. Fall: die Leistung ist in verschiedenen Zeiträumen unterschiedlich groß

Am Anfang ist die Leistung gering. Es wird wenig Arbeit verrichtet.

Die Fläche A1 ist klein. Danach gibt es einen Zeitraum mit großer

Leistung. Es wird viel Arbeit verrichtet. Die Fläche A2 ist groß.

Man sucht jetzt die mittlere Leistung, d.h. die konstante Leistung, die

auf Dauer die gleiche Arbeit verrichtet wie die beiden unterschiedlich-

en Leistungen.

Man muss also eine Fläche Aeff finden, die über den ganzen Zeitraum

einer Rechteckfläche entspricht, die denselben Flächeninhalt wie die

beiden getrennten Flächen aufweist.

 

Diese Leistung Peff ist also gesucht und entspricht der mittleren Leis-

tung. Es geht also letztendlich um eine Flächenbestimmung. Also

sind wir in der Mathematik bei dem bestimmten Integral der Leis-

tungsfunktion.

 

Effektivwerte bestimmen – Wechselspannung

Schauen wir uns noch einmal den konkreten Fall der Wechselspan-

nung an.

 

Man sucht jetzt also ein Peff, so dass mit diesem Peff eine Rechteck-

fläche entsteht, die denselben Wert wie die Fläche unter dem Graphen

aufweist.

 

 

Wenn man eine Linie auf der Hälfte von Pmax zieht, sieht es so aus,

dass die schraffierte violette Fläche der rot schraffierten Fläche ent-

spricht, so dass das gesuchte Rechteck folgende Aussehen hat.

 

 

Peff wäre somit die Hälfte von Pmax.

Hinweis:

1.) Wenn man die Behauptung genau nachprüfen will, kann man den Graphen einmal auf

Papier zeichnen lassen. Dann schneidet man den oberen Teil des Hügels aus und sieht, dass

er genau in das untere Tal passt.

oder:

2.) Ich habe einmal mit GeoGebra die Flächen bestimmt und man sieht, dass der betrags-

mäßig gleiche Wert b=c herauskommt.

oder:

3.) Es gibt auch einen Exkurs in die Mathematik. Hier wird einerseits mittels Additionstheorem

und anderseits mittels Integral das Ergebnis noch einmal bestätigt (leider noch in Arbeit).

 

 

Im Koordinatensystem mit P = 1 und T = 2∙π erhält man für die blaue Fläche berechnet von

GeoGebra a = π, was man auch erhält, wenn man Peff = 0,5 mit 2∙π multipliziert, wie man es

bei der Rechteckfläche machen müsste.

 

Für die Effektivwerte von Spannung und Stromstärke ergibt sich dann

folgende Herleitung.

 

 

Wenn man also heute in Deutschland von einem Effektivwert der

Spannung von 230 V ausgeht, ergibt sich mit der Formel

 

 

eine Maximalspannung von 325 V. Der Wechselstrom schwankt also

immer zwischen +325 V und −325 V.

 

 

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Induktion (in Arbeit)