Das elektrische Feld - Einführung

 

Begriff: Felder

 

Ein Hauptthema in der Q1 ist der Begriff des „Feldes“. Aus der Mittel-

stufe dürfte das „Magnetfeld“ bekannt sein. Anhand dieses Feldes

wollen wir uns einmal allgemeiner mit dem Feldbegriff beschäftigen.

 

Das Magnetfeld

 

Zunächst einmal ist wichtig, dass ein Magnetfeld nur auftritt, wenn man

einen Magneten hat. Ein Magnet macht sich dadurch erkennbar, dass

er Kräfte auf Körper ausübt, nämlich auf Körper, die Eisen, Nickel oder

Kobalt enthalten.

Hinweis: Exakter geht es hier um Ferromagnete und nur die bekanntestes drei. Genauere Informationen finden

sich bei wikipedia unter den Links:  - Magnet;   - Ferromagnetismus

 

Für ein Feld muss ein Körper also eine bestimmte Eigenschaft auf-

weisen. Diese Eigenschaft muss dazu führen, dass er Kräfte auf

andere Körper ausüben kann, die dieselbe Eigenschaft besitzen.

Ein Magnet übt Kräfte auf andere Magnete aus.

Die Vorstellung ist (Feldbegriff von M.Faraday), dass die besondere

Eigenschaft des Körpers dazu führt, dass er seine Umgebung ver-

ändert, so dass auf andere Körper gleicher Eigenschaft Kräfte ausge-

übt werden.

 

 

Feldbegriff

Felder sind Veränderungen der Umgebung eines Körpers, die

aufgrund einer besonderen Eigenschaft des Körpers erfolgen.

Man erkennt das Feld daran, dass in der Umgebung des Kör-

pers Kräfte auf Körper mit gleicher Eigenschaft ausgeübt wer-

den.

 

 

Um also zu erkennen, ob ein Feld vorliegt, müssen Kräfte auf Körper

ausgeübt werden. Eine frei bewegliche Magnetnadel richtet sich auf

der Erde immer in Nord-Süd-Richtung aus. Sie erfährt also Kräfte. Es

muss daher ein Magnetfeld vorliegen, nämlich das Magnetfeld der

Erde. (s. Video 1)

 

Man versucht sich auch noch ein „Bild“ von diesem Feld zu machen.

Dies geschieht über die Feldlinien. Die Feldlinien geben immer an,

in welche Richtung die Kraft zeigt. Wenn man also ein Feldlinien-

bild zeichnen will, muss man wissen, in welche Richtung die Kräfte

an jeder Stelle des Feldes zeigen. Dies geschieht meist durch viele

Probekörper, die man in das Feld einbringt oder man fährt mit einem

Probekörper mehrere Stellen ab und schaut jedesmal, wohin die

Kräfte ausgerichtet sind. Im Magnetfeld bestehen die vielen Probe-

körper häufig aus Eisenfeilspäne, die sich entsprechend im Magnet-

feld ausrichtet. Die Probekörper sollten möglichst klein sein, weil ja

jeder Probekörper selber auch wieder sein eigenes Feld erzeugt,

welches das Feld des untersuchten Körpers überlagert  (s. Video 2)

Man kann natürlich nicht alle Feldlinien zeichnen, sondern trifft eine

Auswahl, so dass man einen Eindruck von dem Verlauf bekommt. Um

deutlich zu machen, an welchen Stellen besonders große Kräfte

herrschen, benutzt man die „Dichte der Feldlinien“. Je dichter die Feld-

linien liegen, um so größer sind die Feldkräfte. Also muss beim

Magnetfeld in der Nähe der Pole die Feldlinendichte groß sein.

Um ein gleichmäßiges oder homogenes Feld (Kräfte überall gleich groß)

zu veranschaulichen, müssen die Feldlinien den gleichen Abstand

haben, d.h. dieselbe „Dichte“ ausweisen, z.Bsp. im Inneren eines

Hufeisenmagneten geht man näherungsweise von einem homogenen Feld aus.

 

Bilder von Magnetfeldern

 

 

 

Stabmagnet

 

 

 

Hufeisenmagnet

(Quelle: https://lp.uni-goettingen.de/get/text/3791)

 

Beachte: Es wird eine Feldrichtung vorgegeben (s. Pfeilrichtung). Beim Magnetfeld zeigt das Feld in die

Richtung, in die der Nordpol einer kleinen Magnetnadel (Probekörper) im Feld zeigen würde. An den Polen

des Stabmagneten ist das Feld am stärksten. Daher liegt hier eine große Feldliniendichte („Anzahl der Feldlinien“

pro Volumeneinheit) vor. Das homogene Magnetfeld im Inneren des Hufeisenmagneten zeigt sich an den

parallelen Feldlinien gleichen Abstandes, also gleicher Dichte.

 

Die Vorstellung ist nun, dass nicht der Körper selber die Kräfte aus-

übt, sondern das Feld die Ursache der Kräfte ist. Das Feld ist der

Vermittler der Kraftübertragung. Die Ausbreitung des Feldes im Raum

geschieht übrigens mit Lichtgeschwindigkeit.

 

 

Feldlinien

Die Feldlinien geben die Kraftrichtung und über ihre Dichte auch

die Größe der Kraft an.

Man geht davon aus, dass das Feld selber die Kräfte ausübt.

 

 

In welche Richtung zeigt denn nun die Kraft, wenn die Feldlinien die

Kraftrichtung angeben? Es liegt doch eine gekrümmte Linie vor.

Man wählt sich einen Punkt auf der Feldlinie, in den man den Kraft-

vektor eintragen will. Gesucht ist jetzt die Tangente des Graphen in

diesem Punkt, dann weiß man die Kraftrichtung. Wir gehen hier wie

in der Mathematik vor. Man vergrößert die Stelle um den Punkt immer

mehr. Der Graph wird immer geradliniger. Die Gerade, die man dann

bei sehr großer Vergrößerung erhält, entspricht dann der Tangenten.

Die Tangentenrichtung gibt die Kraftrichtung an.

In folgenden Abbildungen wird dies einmal schematisch für den Stab-

magneten gezeigt.

 

 

 

    Der Bereich im roten Kästchen wird jetzt immer

    immer weiter vergrößert bis man praktisch einen

    geradlinigen Verlauf hat. Dies ist dann der Verlauf

    der Tangente.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir halten fest:

 

 

  Die Kraftrichtung stimmt mit der Richtung der Tangenten

  im Feldlinienbild überein.

 

 

Videos zum Thema:

 

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=vZ_J3SGlBCw

Ausrichtung eines

drehbaren Stabmag-

neten im Erdmagnet-

feld (typischer Schul-

versuch, sollte mehrfach

wiederholt werden)

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=j5AmlXIVuh8

Typische Schulver-

suche zum Feldlinien-

bild von Stabmagnet

und Hufeisenmagnet

 

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=x2Dd0IZMdR0

Typischer Schulver-

such um eine Feldlinie

sichtbar zu machen

durch die Bewegung

der Magnetnadel auf

der Wasseroberfläche

 

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=zJDL4TzWQU0

Magnete in der Sach-

geschichte von der

Maus. Interessant ist

vor allem die Her-

stellung der Magnete!